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Drosophila suzukii: Kirschessigfliege erfolgreich bekämpfen und vorbeugen

Die Kirschessigfliege Drosophila suzukii Matsumura ist mittlerweile für viele ein Begriff. 2008 wurde diese schädliche Fruchtfliege von Südostasien – vermutlich aus China – über Nordamerika nach Europa eingeschleppt, wo sie vor allem 2014 und 2015 aufgrund des milden Winters und des feuchten Sommers zahlreiche Pflanzen geschädigt hat. In Südtirol wurde die Kirschessigfliege erstmals 2010 registriert.

Im Winter überlebt die weibliche Fruchtfliege in geschützten Verstecken unter Steinen und Blättern, da sie nicht kälteresistent ist. Sobald die Temperatur 10 °C übersteigt, wird die Fliege wieder aktiv und deponiert ihre Eier – 300 bis 600 Eier pro Fliege – bevorzugt in reifenden Früchten, aber nicht nur. Schon nach wenigen Tagen schlüpfen kleine weiße Maden aus den Eiern, die sich dann vom Fruchtfleisch ernähren. Dadurch werden die Früchte matschig und verfaulen. Pro Jahr sind bis zu 15 Generationen der Drosophila suzukii möglich. Opfer dieser Fruchtfliegen sind vor allem Weichobstarten (Beeren, Kirschen, Trauben, usw.), Steinobst (Süßkirschen, Pflaumen, Pfirsiche, usw.), Beerenobstsorten (Erdbeeren, Heidelbeeren, Himbeeren, usw.) und weitere Obstsorten wie Feige, Kiwi, Trauben und Kaki.

2017 gibt es aufgrund der klimatischen Bedingungen wieder besorgniserregende Prognosen für die Drosophila suzukii Matsumura. Deshalb ist es wichtig zu wissen, wie man diesen Schädling am besten bekämpfen kann.

Im Folgenden haben wir ein paar nützliche Hinweise für Sie:

1) Überwachung

Die Überwachung der Fruchtfliegen ist grundlegend für deren Bekämpfung. Wir unterscheiden zwei Arten des Monitorings: Einmal die Flugüberwachung. Hier werden in allen sensiblen Kulturen (Erdbeeren, Kirschen, Himbeeren, Trauben, usw.) beim ersten Farbumschlag der Früchte Fallen aufgehängt, und zwar am besten im schattigen Bereich. Die Fallen sollte man dann regelmäßig kontrollieren und die Köder alle 14 Tage erneuern. Aber Vorsicht, alte benutzte Köder dürfen nicht in die Obstanlage geschüttet werden. Die zweite Überwachungsart besteht im Monitoring des Fruchtbefalls. Hier wird festgestellt, ob die Maden die Früchte befallen haben. Dazu werden beispielsweise 100 Früchte untersucht. Während bei glattschaligen Früchten wie Trauben oder Kirschen die Eiablagestellen oft schon mit einer Lupe erkennbar sind, müssen Himbeeren oder Erdbeeren einige Stunden eingefroren werden. Die Larven verlassen in diesem Falle die kalten Früchte und können auf diese Weise gezählt werden.

2) Vorbeugung

Vorbeugung ist immer die beste Bekämpfungsmaßnahme, auch im Falle der Drosophila suzukii.

Hier ein paar Tipps zur Vorbeugung:

  • Trockenes Bestandsklima hat eine präventive Wirkung, da die Fruchtfliege sehr sensibel auf Trockenheit reagiert. Mulchen und Anpassung der Bewässerungsintensität helfen, das Klima trocken zu halten.
  • Abdeckung der Kulturen mit Netzen: Nach den Erfahrungen verschiedener Versuchsanstalten hat sich die Abdeckung der fruchttragenden Pflanzen als eine der wirksamsten Methoden gegen die Kirschessigfliege erwiesen. Die Abdeckung der Kulturen mit Netzen (Maschenweite 0.8 bis 1.2 Millimeter) verhindert die Einwanderung der Fliegen und ist momentan die sicherste Methode zur Befalls Vorbeugung. Die Abdeckung sollte nach Ende der Blüte, vor Beginn des Farbumschlags der Früchte installiert sein. Auch im Kirschenanbau ist die Abdeckung die am besten wirksame Methode. Dafür werden Netzplanen verschiedener Größe, bis zu 25x25m angeboten. Damit kann der ganze Baum eingepackt werden. Die Netzplane wird mit Alu-Stangen über die Kirschbäume gezogen und unten am Stamm befestigt. Netzte auf Rollen gibt es standardmäßig bis zu 6 m Breite. Mit schmalen Netzstreifen, von 80 bis 100cm Breite, werden die Spalier Reihen der Reben beidseitig geschützt. Neben dem Schutz vor der Kirschessigfliege wirken diese Netzabdeckungen auch gegen Vogelfraß, Wespenbefall und Hagelschäden. Diese Netzstreifen werden unterhalb der Traubenzone, am Draht entlang, auf dauerhafte Weise befestigt. Knapp vor der Ernte wir die provisorische Befestigung der Netze im oberen Bereich gelöst, nach unten gerollt und über den Winter dort belassen.
  • Eine frühe Ernte kann den Befall reduzieren. Bei Früchten wie Heidelbeeren und Himbeeren, die nicht alle auf einmal geerntet werden können, sind häufige Erntedurchgänge empfehlenswert.
  • Hygienemaßnahmen, wie das sachgerechte Entfernen und Vernichten befallener Früchte, zum Beispiel durch die Solarisation. Hierbei sprechen wir von einer Methode, bei der die befallenen Früchte für 10 bis 15 Tage in einen dichten, durchsichtigen Plastiksack in die Sonne gelegt und anschließend kompostiert werden.
  • Kühlung der Früchte, am besten nach der Ernte für 4 Tage bei 2 °C. Dadurch werden Eier und Maden abgetötet. Außerdem wird auch die Vermehrung der Fliegen eingeschränkt, da die ideale Temperatur dafür zwischen 20 und 25 °C liegt.

3) Erkennung

Während die in Europa heimischen Essfliegen ihre Eier nur in faule, überreife Früchte ablegen können, können die Weibchen der Kirschessigfliege über einen Legebohrer ihre Eier auch in gesunden Früchten am Baum deponieren. Deswegen ist es wichtig, zwischen beiden Fliegensorten zu unterscheiden. Aber anhand welcher Merkmale? Die Hauptunterschiede zwischen der europäischen Fruchtfliege Drosophila melanogaster und der Drosophila suzukii sind der kräftige Eiablagestachel und der dunkle Fleck auf dem Flügel der Männchen.

Schon wenige Exemplare der Drosophila suzukii genügen, um in kürzester Zeit bei günstigen klimatischen Bedingungen eine umfangreiche Population aufzubauen. Da die erwachsenen Fliegen bis zu zwei Monate leben können, sind mehrere Generationen gleichzeitig aktiv. Sie befallen im Spätsommer und Herbst ein umfangreiches Areal. Ausgedehnte zusammenhängende Obstbaugebiete können so sehr schnell durch natürliche Ausbreitung befallen werden.

Mit diesen speziellen Insektennetzen hilft Ihnen Inderst, sich erfolgreich gegen die Drosophila suzukii zu schützen. Außerdem bieten wir individuelle Beratung, wie dieser Schädling am wirksamsten zu bekämpfen ist.